Elfmetersituation in einem Fußballstadion. Links im Vordergrund Tag des Handwerks und KSC Logo.
Imagekampagne Handwerk / HWKKA

Handwerk wichtiger denn je - Forderung nach Hilfen für BetriebeTag des Handwerks 2022

Aktion am Friedrichsplatz - Handwerk erwartet Wertschätzung 

Am 17. September findet zum zwölften Mal die bundesweite Aktion „Tag des Handwerks“ statt. Den ganzen Tag gewähren die Profis aus verschiedenen Gewerken an vielen Orten in Deutschland einer breiten Öffentlichkeit Einblick in das, was sie jeden Tag tun: backen, fertigen, sägen, hämmern und vieles mehr.

 

Die Handwerkskammer Karlsruhe ist mit einem großen Stand auf dem Friedrichsplatz vor dem Naturkundemuseum vertreten und bietet den Besuchern aus diesem Anlass eine besondere Überraschung. Dieses Jahr präsentieren sich die Mitarbeiter an einem Gemeinschaftsstand mit dem Karlsruher Sportclub (KSC). Besonderes Schmankerl: Für alle großen und kleinen Fußballfans der Region stehen zwei KSC-Spieler zur Autogrammstunde von 12 bis 14 Uhr zur Verfügung. Außerdem können die Standgäste am Glücksrad viele Preise gewinnen und sich über weitere Überraschungen der Handwerkskammer freuen. So ist in diesem Jahr auch die sportliche Eigenleistung gefragt. Ein Fahrrad steht bereit, und mit jedem Tritt in die Pedale können sich die Besucher ihr eigenes Müsli mahlen und gleich mitnehmen. Darüber hinaus informieren die Mitarbeiter der Handwerkskammer Schüler, Eltern und alle Interessierten über die Themen Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie zu aktuellen Angeboten und Zukunftsperspektiven im Handwerk.

 

Für Kammerpräsident Joachim Wohlfeil ist klar: Ohne das Handwerk läuft in Deutschland nicht viel: „Klimawende, Verkehrswende, energetische Sanierung – die aktuellen Herausforderungen für unsere Gesellschaft sind groß. Das Handwerk ist dabei Schlüsselbranche für nahezu alle dieser Ziele“, so der Präsident der Handwerkskammer Karlsruhe über seine 20.000 Unternehmen im Kammerbezirk „Bei all diesen Vorhaben sind unsere Betriebe und unsere Beschäftigten gefragt“.



Und weiter: „Die Karrierechancen im Handwerk sind gut, der Dreiklang führt von der Ausbildung zum Meister und in die Selbstständigkeit“, so Wohlfeil. Auch wer jetzt noch eine Lehre beginnen will, sei willkommen.

Für 2022 gibt es noch 200 offene Lehrstellen im Kammerbezirk.




Hauptgeschäftsführer fordert Hilfen für Betriebe

Mit 20.000 Betrieben und ca. 120.000 Beschäftigten ist das Handwerk ein starker Wirtschaftsfaktor im Zuständigkeitsgebiet der Handwerkskammer Karlsruhe. „Ob bei der Installation von Photovoltaik-Anlagen, der energetischen Sanierung oder der regionalen Verarbeitung von Lebensmitteln – ohne unsere Handwerksbetriebe können die großen Herausforderungen der Gesellschaft nicht bewältigt werden. Nicht ohne Grund ist das Handwerk gefragt wie nie: Unsere Handwerkerinnen und Handwerker sind mit Leidenschaft Tag für Tag für die Menschen im Einsatz und präsentieren das am Tag des Handwerks mit besonderem Stolz“, so Hauptgeschäftsführer Walter Bantleon anlässlich des bundesweiten Tag des Handwerks 2022 am 17. September zu der Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges.

Dabei weist er auch auf die aktuellen Belastungen und Sorgen und fordert für Betriebe, die von der aktuellen Krise betroffen sind, schnell die von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Hilfsprogramme umzusetzen. Bantleon: „Noch sind viele Auftragsbücher voll. Aber Aufträge allein bringen noch keinen positiven Ertrag. Materialengpässe und Verzögerungen in den Lieferketten belasten viele Betriebe bereits seit der Pandemie, dadurch können nicht alle Aufträge wie geplant abgewickelt werden und mancher Kunde hält sich auch schon mit dem Konsum zurück“

Die Sorgen aufgrund explodierender Energiekosten belasten viele Betriebe und Verbraucher stark. Nachdem die Politik das Handwerk in dieser Krise lange nicht im Blick hatte, scheine sie nun die Dringlichkeit erkannt zu haben. „Die zugesagten Hilfsprogramme müssen nun schnell und unbürokratisch kommen, das ist entscheidend. Auch die angedachten Strom- und Gaspreisbremsen sind wichtig, aber leider bislang zu unkonkret“, so Bantleon. Deshalb fordert das Handwerk unter anderem eine Absenkung der Energiesteuern, eine kurzfristig umgesetzte Energiepreisbremse, bei der die Energiekosten und ihr Anstieg bereits auf der Ebene der Großhandelspreise vor Einspeisung in das Marktsystem und die Netze „abgebremst“ werden. „Und bei Aufträgen der öffentlichen Hand muss es endlich mehr Preisgleitklauseln auf kommunaler Ebene geben“, so Bantleon.

Es gelte jetzt, den Balanceakt zwischen den kurzfristigen Risiken und gleichzeitigen Zukunftschancen zu gehen. „Beides gilt: Wir brauchen für viele Betriebe schnelle Hilfe – und wir brauchen weiterhin Fachkräfte“, so Bantleon. Deshalb dürften auch die Bemühungen um mehr Wertschätzung für das Handwerk und insbesondere die berufliche Ausbildung nicht vernachlässigt werden. „Die Politik kann sehr viel tun“, so Bantleon, „um die Gleichwertigkeit von beruflicher und schulischer Ausbildung umzusetzen“.