Digitalisierungs-Expertin Diana Friedl erklärt, was hierbei zu beachten ist.Wie Sie mit Social Media Mitarbeitende finden

Social Media Recruiting bietet Betrieben neue Wege, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen.

Titelbild Social Media Recruiting Digitalisierung
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Was sind die Vorteile von Social Media-Recruiting?

Zum einen ist es unabhängig von Größe oder Branche für jeden Betrieb geeignet. Das gilt sowohl für den Einsatz von organischen Posts als auch Social Ads. Organische Posts (nicht bezahlte Beiträge) haben den Vorteil, die Arbeitgebermarke authentisch zu präsentieren. Durch Einblicke in den Arbeitsalltag, Mitarbeitergeschichten oder Projekterfolge können Unternehmen auf diese Weise ihre Unternehmenskultur darstellen und potenzielle Bewerber emotional ansprechen. Die Social Ads (bezahlte Anzeigen) hingegen ermöglichen eine große Reichweite und die gezielte Ansprache von potenziellen Kandidaten. Durch die Zielgruppendefinition nach bestimmten demografischen Merkmalen, Interessen oder beruflichen Qualifikationen können Unternehmen hier Kandidaten erreichen, die sonst vielleicht gar nicht auf ihre Stellenanzeigen aufmerksam geworden wären.





Wen erreiche ich mit Social Media Recruiting?

Sowohl aktiv als auch passiv suchende Kandidaten. Auch wenn passiv Suchende nicht gezielt nach einer neuen Stelle Ausschau halten, sind sie grundsätzlich offen für neue berufliche Möglichkeiten. Durch gezielte Social Ads kann man passiv suchende Kandidaten besonders gut erreichen. Diese Anzeigen sind so gestaltet, dass sie ausschließlich potenziellen Kandidaten angezeigt werden.

Tipp: Nutzen Sie die Analysetools der Social-Media-Plattformen, um zu verstehen, wer Ihre Beiträge sieht und wie diese darauf reagieren. So können Sie Ihre Strategie kontinuierlich optimieren.





Was ist technisch zu beachten?

Zunächst sollten Betriebe auf den relevanten Social-Media-Plattformen wie LinkedIn, Instagram und Facebook präsent sein. Diese Profile sollten gepflegt und mit relevanten Inhalten aktualisiert werden, um einen professionellen Eindruck zu hinterlassen. Darüber hinaus ist es ratsam, ein Smartphone zur Hand zu haben, um Bilder oder Videos erstellen zu können. Eine funktionierende Webseite oder Landingpage ist ebenfalls von großer Bedeutung, um interessierten Kandidaten weiterführende Informationen bereitzustellen.

Tipp: Es gibt Programme, die kostenlos oder kostengünstig bei der Bild- und Videobearbeitung helfen. Diese können genutzt werden, um die erstellten Inhalte für Social Media aufzubereiten.





Was sind die inhaltlichen Dos und Don’ts?

Authentizität ist das A und O beim Social Media Recruiting. Betriebe sollten darauf achten, ihre Unternehmenskultur und -werte auf ehrliche Weise zu präsentieren, um potenzielle Bewerber anzusprechen. Dazu gehören aussagekräftige Bilder oder Videos, die einen Einblick in den Arbeitsalltag bieten. Insbesondere Bilder vom Team (mit Einwilligung der abgebildeten Mitarbeiter) können dabei helfen, eine persönliche Verbindung zu möglichen Bewerbern herzustellen. Darüber hinaus ist es wichtig, Stellenangebote transparent zu kommunizieren und alle relevanten Informationen klar darzustellen. Unbedingt vermeiden sollte man Bilder oder Videos mit zu viel Text, da diese schnell überladen und schwer zu erfassen sind. Auch eine übertriebene Werbesprache kann potenzielle Bewerber abschrecken.

Tipp: Kurzvideos mit kurzen aber aussagekräftigen Texten kommen sehr gut an und sorgen für Aufmerksamkeit.





Was ist bei der praktischen Umsetzung zu beachten?

Eine gute Landingpage ist entscheidend. Die Seite sollte klar strukturiert sein und alle relevanten Informationen über offene Stellenangebote, das Unternehmen und den Bewerbungsprozess enthalten. Ein schneller und unkomplizierter Bewerbungsweg ist hierbei besonders wichtig. Zum Beispiel die Möglichkeit, sich direkt online zu bewerben etwa mit fertigen Bewerbungsformularen. Das ermutigt Kandidaten, sich spontan zu bewerben.

Tipp: Stellen Sie sicher, dass Ihre Landingpage auch mobil optimiert ist, da die meisten User Social Media auf ihren Smartphones nutzen.





Wie müssen die Inhalte gepflegt werden?

Inhalte auf den Social-Media-Plattformen müssen kontinuierlich gepflegt werden. Es ist wichtig, regelmäßig neue Beiträge zu veröffentlichen, auf Kommentare und Nachrichten zu antworten und die Inhalte entsprechend den aktuellen Entwicklungen anzupassen. Hier kann es durchaus Sinn machen, mit einer spezialisierten Agentur zusammenzuarbeiten. Diese verfügt über das Fachwissen und die Ressourcen, um eine effektive Social-Media-Strategie zu entwickeln und umzusetzen. Das spart Zeit und Ressourcen und ist in der Regel erfolgversprechend.

Tipp: Arbeiten Sie mit einem Redaktionskalender, um Ihre Inhalte im Voraus zu planen und sicherzustellen, dass Sie regelmäßig und konsistent posten.





Welche Kanäle sind sinnvoll?

Die Auswahl der richtigen Social-Media-Kanäle hängt von der Zielgruppe des Betriebes ab. LinkedIn eignet sich beispielsweise besonders für die Suche nach Fachkräften und Führungspersonal, während Facebook und Instagram eine breitere Zielgruppe ansprechen können.

Tipp: Wählen Sie einige Kanäle aus, um diese gezielt zu bespielen. Das ist erfolgversprechender als auf allen verfügbaren Plattformen präsent zu sein.



Kontakt

Diana Friedl

Geschäftsbereich Wirtschaftsförderung
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