Wie das Handwerk davon profitiertAdditive Fertigung

Innovations- und Techologieexperte Klaus Günter nennt die Vorteile der Technologie für das Handwerk.

Titelbild Additive Fertigung
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Herr Günter, kann jeder Betrieb die Additive Fertigung nutzen?

Theoretisch kann jedes Unternehmen diese Technologie nutzen und damit Bauteile herstellen, die in konventioneller Fertigung schlecht oder gar nicht hergestellt werden können.



Was ist hierbei zu beachten?

Um konkurrenzfähig zu sein, sollten die Teile materialoptimiert gestaltet werden. Mit einer organischen Bauweise können diese Stücke etwa die benötigten Festigkeiten und Eigenschaften erreichen. Die Materialvielfalt im Kunststoff-, und im Metalldruck ist zwar geringer als bei konventioneller Fertigung. Jedoch können auch diese Materialien mit einer geeigneten Gestaltung die Anforderungen an das Bauteil erfüllen. Zudem ist es sinnvoll, mehrere konventionelle Bauteile in ein einziges zu übertragen.



Inwiefern kann besonders das Handwerk von der Technologie profitieren?

Da im Handwerk oft individuelle Lösungen notwendig sind, bietet die AF gute Möglichkeiten, kurzfristig Bauteile zu kreieren und zu fertigen. Die Versorgung mit Ersatzteilen wird sehr viel einfacher, da keine Lagerhaltung notwendig ist und diese just in time geliefert werden können. Die Kostenersparnis hängt hier von den Bauteilen und Materialien ab. Aufgrund geringerer Materialmengen ist die Produktion zudem nachhaltiger als bei einer konventionellen Fertigung.



Welche Vorrausetzungen sollte ein Betrieb erfüllen?

Das Wissen um die Möglichkeiten der verschiedenen Druckverfahren ist sehr wichtig. So können die Bauteile optimal gestaltet und auch die Kosten geringhalten werden. Ohne eine Aus- oder Weiterbildung zur Gestaltung der Bauteile und die richtige Auswahl der benötigten Technologie ist es unmöglich, optimale Teile wirtschaftlich herzustellen. Deshalb sollten Betriebe ihre Mitarbeiter unbedingt schulen. Einen eigenen Drucker muss man allerdings nicht anschaffen. Hierfür gibt es Dienstleister, die auch bei der Auslegung der Bauteile unterstützen können.



Kontakt

Klaus Günter

Geschäftsbereich Wirtschaftsförderung
Unternehmensberatung - Innovation und Technologie

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76133 Karlsruhe

Tel. 0721 1600-163

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