Die wichtigsten Schritte auf einen BlickMit 9 Schritten zur Digitalisierungsstrategie

Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt tiefgreifend – und das Handwerk bildet hier keine Ausnahme.

Titelbild Führung digital
Viacheslav Iakobchuk - stock.adobe.com

Wo früher manuelle Prozesse und traditionelle Methoden den Alltag bestimmten, eröffnen digitale Technologien heute neue Möglichkeiten. Doch viele kleine und mittelständische Handwerksbetriebe zögern noch. Dabei steckt gerade in der Digitalisierung enormes Potenzial, um sich zukunftssicher aufzustellen, effizienter zu arbeiten und neue Kundenkreise zu erschließen.

Eine Digitalisierungsstrategie ist weit mehr als die bloße Anschaffung neuer Software oder die Einführung von Online-Marketing. Sie ist ein umfassender Plan, der die digitale Transformation des gesamten Betriebs in den Blick nimmt. Ohne eine klare Strategie besteht die Gefahr, dass digitale Maßnahmen ins Leere laufen oder sogar kontraproduktiv wirken.

Eine durchdachte Digitalisierungsstrategie ermöglicht es, die Bedürfnisse des Unternehmens gezielt zu analysieren, Potenziale zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zu ergreifen. Sie schafft die Grundlage für eine nachhaltige und zukunftssichere Entwicklung des Betriebs.



Die wichtigsten Schritte zur Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie

1. Analyse des Ist-Zustands: Bevor Sie mit der Digitalisierung Ihres Betriebs beginnen, sollten Sie sich einen Überblick über den aktuellen Stand verschaffen. Wie sehen die Prozesse im Betrieb aus? Welche Prozesse laufen bereits digital? Wo gibt es noch analoge Abläufe, die ineffizient sind? Welche digitalen Werkzeuge werden genutzt und wie zufrieden sind Ihre Mitarbeiter damit?

2. Ziele definieren (SMART): Überlegen Sie, was Sie mit der Digitalisierung erreichen wollen. Möchten Sie Arbeitsprozesse effizienter gestalten, die Kommunikation mit Kunden verbessern, neue Zielgruppen erreichen oder die Wettbewerbsfähigkeit steigern? Klare Ziele helfen, den Fokus zu behalten und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Definieren Sie Ihre Ziele SMART, bedeutet spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert.

3. Mitarbeiter einbinden: Die Digitalisierung verändert Arbeitsprozesse grundlegend. Damit diese Veränderungen erfolgreich umgesetzt werden, sollten Ihre Mitarbeiter von Anfang an einbezogen werden. Schulen Sie Ihre Belegschaft im Umgang mit neuen Technologien und holen Sie deren Feedback und Ideen ein, um die Akzeptanz zu fördern.

4. Ermittlung von Digitalisierungspotenzial: Identifizieren Sie die Bereiche Ihres Betriebs, in denen Digitalisierung am meisten bewirken kann. Dazu gehören nicht nur offensichtliche Felder wie Buchhaltung oder Lagerverwaltung, sondern auch die Optimierung von Produktionsprozessen, die Einführung von Kundendatenbanken oder der Einsatz digitaler Werkzeuge in der Projektplanung. Ein detaillierter Blick auf alle Geschäftsbereiche hilft, die Digitalisierung gezielt voranzutreiben.

5. Erstellung eines Anforderungskatalogs für digitale Lösungen: Auf Basis der identifizierten Digitalisierungsmöglichkeiten sollten Sie einen Anforderungskatalog erstellen. Dieser Katalog listet die spezifischen Anforderungen und Ziele auf, die die neuen digitalen Lösungen erfüllen müssen. Ob es um Benutzerfreundlichkeit, Skalierbarkeit, Datensicherheit oder Kompatibilität mit bestehenden Systemen geht – ein klarer Anforderungskatalog hilft Ihnen dabei, passende Lösungen auszuwählen.

6. Recherche von Digitalisierungsförderungen: Die Umsetzung digitaler Maßnahmen kann kostspielig sein, doch es gibt Förderprogramme die speziell auf die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Unternehmen ausgerichtet sind. Eine gründliche Recherche zu passenden Fördermöglichkeiten kann finanzielle Unterstützung sichern und die Investitionslast verringern. Hier erfahren Sie mehr zum Thema Förderung.

7. Technische Infrastruktur aufbauen: Eine solide technische Grundlage ist das A und O jeder Digitalisierungsstrategie. Investieren Sie in leistungsfähige Hardware und Software, die auf die Bedürfnisse Ihres Betriebs abgestimmt sind. Denken Sie dabei auch an die IT-Sicherheit – ein oft unterschätztes Thema, das im digitalen Zeitalter immer wichtiger wird.

8. Prozesse optimieren: Digitalisierung bedeutet nicht nur, bestehende analoge Prozesse eins zu eins in digitale Form zu übertragen. Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Arbeitsabläufe zu hinterfragen und gegebenenfalls zu optimieren. Oft lassen sich durch die Einführung digitaler Lösungen Prozesse verschlanken oder sogar automatisieren.

9. Kontinuierliche Weiterentwicklung: Die Digitalisierung ist kein einmaliger Akt, sondern ein fortlaufender Prozess. Behalten Sie technologische Entwicklungen im Blick und passen Sie Ihre Strategie regelmäßig an. So bleiben Sie langfristig wettbewerbsfähig und können auf Veränderungen flexibel reagieren.



Fazit: Digitalisierung als Chance begreifen

Die Digitalisierung stellt das Handwerk vor Herausforderungen, bietet aber auch immense Chancen. Eine durchdachte Digitalisierungsstrategie hilft Handwerksbetrieben dabei, die Potenziale der digitalen Transformation optimal zu nutzen. Dabei gilt: Der Weg in die digitale Zukunft ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Mit der richtigen Planung und einer klaren Vision können auch kleine Betriebe den Schritt in die Digitalisierung erfolgreich meistern.

 

Kontakt

Diana Friedl

Geschäftsbereich WirtschaftsförderungUnternehmensberatung - Digitalisierung

Rheinstraße 146

76532 Baden-Baden

Tel. 0721 1600-351

friedl--at--hwk-karlsruhe.de

Gefördert durch:

BundInnovation